Festungen am Oberrhein
Die Oberrheinregion ist geprägt von einer wechselvollen Geschichte. Lange war der Oberrhein eine historische Grenze zwischen europäischen Großmächten, die sich bis zum Ende des Kalten Krieges mit zahlreichen und bedeutenden Festungsbauwerken gegeneinander sicherten. Der berühmte Festungsbaumeister Vauban (1633 – 1707) hinterließ ebenso seine Handschrift wie Napoleon, die Hohenzollern und Wittelsbacher. Befestigte Städte und Zitadellen, fortifizierte Schlösser und Burgen, wehrhafte Sakralbauten und Verteidigungslinien erzählen von europäischer Geschichte, von Reichen und Dynastien. Einige Festungen sind Teil des UNESCO-Welterbes.
Die touristische Karte „Festungserbe im PAMINA-Raum: 350 Jahre grenzüberschreitende Geschichte“ gibt einen Überblick über das gemeinsame kulturelle und geschichtliche Erbe der vergangenen 350 Jahre. Festungsanlagen, historische Linien und Museen machen die einst wechselvolle Geschichte auch heute noch sichtbar und erlebbar.
Festungen in Baden
Tarnbunker Kehl-Neumühl
Westbefestigungen
Einige Westwall-Bunker erhielten zur Tarnung Aufbauten und Bemalungen, die sie wie Häuser aussehen ließen. Dazu gehört auch der „Tarnbunker“ in Kehl-Neumühl. 1938 als Regelbau 10a errichtet, wurde er 1939 mit einem Dachgeschoss ausgestattet, das ab diesem Zeitpunkt bewohnt war. Der Tarnaufbau wurde 2007 entfernt. Die Betonfüllung, die den Bunker 1947 unbrauchbar gemacht hatte, wurde in mühevoller Kleinarbeit herausgegraben. Der Besuch des Bunkers kann mit der Besichtigung der um Kehl und Straßburg errichteten Festungsgenerationen des französischen Königreichs (Vauban), des Deutschen Bundes, des deutschen Kaiserreichs und der französischen Maginot-Linie ergänzt werden.
DetailsHornisgrinde-Bunker
Westbefestigungen
Die Hornisgrinde ist der höchste Berg im Nordschwarzwald und bietet Ausblicke bis weit in die Vogesen, die Alpen und die Schwäbische Alb. 60 Jahre lang war sie militärisches Sperrgebiet (1939-1999). Spuren dieser Vergangenheit finden sich überall auf dem Bergplateau. Mit zertifizierten Gästeführern erhalten Interessierte Einblicke in die 60jährige Wehrgeschichte des Berges. Dabei geht es durch einen versteckten Eingang in den Hornisgrinde-Bunker, dem einzigen erhaltenen Bunker aus der Zeit des Kalten Krieges. Innen erfahren die Gäste spannende Details über Herkunft und Zweck. Wieder an der Oberfläche kann man den einmaligen Ausblick, das Hochmoor und die besondere Pflanzen- und Tierwelt genießen.
DetailsBundesfestung Rastatt
Deutscher Bund
Am 15. November 1842 begann der Bau der Bundesfestung Rastatt. Die Anlage der Bundesfestung gliederte sich in drei Forts: die Leopoldsfeste, die Friedrichsfeste und die Ludwigsfeste. Nur wenige Bauten aus der Rastatter Festungszeit von 1842 bis 1890 sind heute noch erhalten. Wälle und Gräben wurden vielfach eingeebnet, andere Vorwerke geschleift und deren Steinmaterial zum Bau von Bürgerhäusern verwendet. Erhalten blieben das Karlsruher Tor, das Kehler Tor, das Garnisonslazarett, das Körnermagazin und die Lünette 42. Heute können Besucher die unterirdischen Wehrgänge der Bastion 27 am Karlsruher Tor sowie die Kasematten am Südring (die ehem. Contreescarpegalerie) besichtigen.
DetailsEppinger Linien
Linien und Schanzen
Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden, wegen seiner Erfolge gegen die Türken „Türkenlouis“ genannt, ließ zwischen Schwarz- und Odenwald von 1695-1697 in Fronarbeit eine 86 km lange Verteidigungsanlage mit Wall, Graben, Verhack und Palisaden errichten: die Eppinger Linien. Heute folgt ein Qualitätswanderweg dem Verlauf dieses Wallgrabensystems von Eppingen bis Mühlacker durch den Naturpark Stromberg-Heuchelberg. Teile der Eppinger Linien wurden rekonstruiert. Neun Großplastiken des Gemminger Künstlers Hinrich Zürn zeigen die Geschichte der Eppinger Linien, die Auswirkungen der historischen Kriegsgeschehnisse auf die Bevölkerung und die heutige Situation im vereinten Europa.
DetailsEttlinger Linien
Linien und Schanzen
Die Ettlinger Linien wurden 1707 im Spanischen Erbfolgekrieg errichtet und sollten die Franzosen auf rechtsrheinischem Gebiet aufhalten. 1733 und 1738 wurden sie weiter verstärkt und ausgebaut. Sie bestanden aus 5 m tiefen Gräben mit Holzverhau und meterhohen Erdwällen mit Palisaden (Eichenpfähle). Die Ettlinger Linien verliefen vom Rhein, nördlich von Karlsruhe bis Dobel und ins Eyachtal, mit Anschluss an die Eppinger Linie und die Schwarzwaldlinie. Die Ettlinger Linien waren Teil des komplexen Verteidigungssystems, das sich von Neckargmünd bis zum Hochrhein erstreckte. Etwa 100 m vor den Linien standen in regelmäßigen Abständen 10 m hohe Wachtürme, von denen einige nachgebaut wurden.
DetailsWestwallbunker Rastatt
Westbefestigungen
Der Westwallbunker an der Kehlerstraße ist nicht der größte, aber der meistgebaute seiner Art (Regelbau 10/ befestigter Schutzraum für 15 Soldaten). Mit meterdicken Mauern und zentnerschweren Eisentüren, geduckt in einer Erdmulde - so präsentiert sich der letzte intakte Westwallbunker in Rastatt. Er ist ganz anders als die Bunker der französischen Maginotlinie mit ihren gewaltigen Ausmaßen. Nach dem Krieg diente er u.a. als Gefängnis, wurde von der üblichen Sprengung verschont und vermüllte später zusehends. Nach Abzug der Franzosen restaurierte der Historische Verein Rastatt den Bunker und bietet heute Führungen zu festen Terminen oder nach Vereinbarung.
DetailsFestungen im Elsass
Château de La Petite Pierre (Burg Lützelstein)
Vauban'sches Erbe
Die befestigte Stadt La Petite Pierre befindet sich im Herzen des Naturparks Nordvogesen, 25 km von Saverne und 60 km von Straßburg entfernt. Das von Vauban modernisierte Schloss mit Befestigungsanlagen befindet sich auf einem imposanten Sandsteinsporn und war ein strategischer Punkt zur Kontrolle der Passage zwischen Elsass und Lothringen. Erleben Sie das „Staedtel“ (Altstadt), die Burg, das Siegel- und das Springerle-Museum, Fresken des 15. Jh. und beeindruckende Sandsteinfelsen. Auf dem Wallweg (30 min) kann man die Ausdehnung der Anlagen und unterirdische Zisternen erkunden.
DetailsChâteau de Lichtenberg
Vauban'sches Erbe
Wenn die Moderne auf das Mittelalter trifft... Von den Terrassen des Schlosses Lichtenberg, den kolossalen Ruinen aus rosa Sandstein mit Blick auf das gleichnamige Dorf, erschließt sich ein außergewöhnliches Panorama. Die Festung erzählt eine turbulente, bis ins 13. Jh. zurückreichende Geschichte. Erkunden Sie dieses "Schiff der Jahrhunderte". Schautafeln und Aktiv-Boxen, markierte Parcours und über das Jahr variierende Programmpunkte enthüllen alle Geheimnisse. Die Cafeteria mit Terrasse und Liegestühlen lädt ein zum Genießen des herrlichen Ausblicks über die Nordvogesen.
DetailsCitadelle de Bitche
Vauban'sches Erbe
Auf einem Felsen steht stolz die Zitadelle von Bitche mit ihren mächtigen Mauern und Bastionen. Die Burg der Herzöge von Lothringen wurde 1680-1754 vom berühmten Marquis de Vauban und Architekt Cormontaigne im Auftrag französischer Könige zur Zitadelle ausgebaut. Sie trägt alle Merkmale der Militärarchitektur des 17. und 18. Jahrhunderts. Im Labyrinth unterirdischer Gänge tauchen Besucher dank kinematografischer Reproduktion in die Ereignisse der historischen Belagerung von 1870/71 ein. Es gibt eine restaurierte Kapelle und ein Museum. Interaktive Terminals ermöglichen es, die architektonischen Details zu entdecken.
DetailsFort Louis
Vauban'sches Erbe
Auf Anweisung des Sonnenkönigs Ludwig XIV. errichtete der geniale Festungsbaumeister Vauban auf einer Rheininsel ab 1687 eine starke Festungsanlage mit zwei Brückenköpfen, um die nordöstliche Grenze des Königreichs zu sichern. 100 Jahre später war das Fort zu einer befestigten Garnisonsstadt mit 4.000 Einwohnern gewachsen, bevor es 1793/1794 die Preußen und Österreicher belagerten und zerstörten. Das Fundament des Forts und des Brückenkopfes sind bis heute erhalten und Zeugnis einer prestigeträchtigen Militärgeschichte, eine Entdeckung für Geschichtsliebhaber und Wanderer.
DetailsLigne Maginot – Casemate Rieffel
Maginot-Linie
Die 1930 erbaute Kasematte Oberroedern-Sud ist Teil der Hauptwiderstandslinie der Maginot-Linie. Sie wurde von Leutnant RIEFFEL befehligt. Als eine der ersten Kasematten weist sie einige Besonderheiten auf. Im Juni 1940 wurde sie bombardiert und angegriffen, als die Wehrmacht versuchte, die Maginot-Linie in Oberroedern zu durchbrechen. Seit 2008 ist die Kasematte für die Öffentlichkeit zugänglich und bietet einen Einblick in das Leben der Soldaten im Jahr 1940.
DetailsLe Fort PODBIELSKI – DUCROT
Kaiserzeitliche Befestigungen
Das Fort Podbielski ist das "jüngste" der 14 Forts im Straßburger Festungsgürtel. Es entstand zwischen 1879 und 1882 bei Mundolsheim und wurde bis 1893 mehrfach umgebaut. Anfang des 19. Jahrhunderts wurde es durch zwei kanonenbestückte Kasematten (Ost und West) verstärkt und zum Fort Ducrot. 1936 wurde das Fort als Kommandoposten in die Maginotlinie integriert. Nach dem 2. Weltkrieg lag es einige Jahre brach bis es die Gemeinde in den 90er Jahren kaufte. Seitdem wurden umfangreiche Restaurierungsarbeiten ausgeführt. Nach 10 Jahren Arbeit und 45.000 Stunden Freiwilligenarbeit kann das Fort wieder besichtigt werden.
DetailsLigne Maginot - Fort de Schoenenbourg à Hunspach
Maginot-Linie
Das Artillerie-Fort Schoenenbourg ist die größte Befestigungsanlage der Maginot-Linie, die im Elsass besichtigt werden kann. In 30 m Tiefe erstreckt sich ein 3 km langes unterirdisches Gangsystem, das auf eindrückliche Weise einen Einblick in das Leben der damals stationierten Soldaten gibt. 1931-1935 auf dem zur damaligen Zeit neuesten Stand der Technik erbaut, fasste das Fort 630 Mann Besatzung. 1939/40 wurde es von Luftwaffe und schwerer Artillerie der Wehrmacht bombardiert. Allein im Jahr 1940 trafen das Fort Schoenenbourg mehr als 3000 deutsche Bomben und Granaten. In der Nachkriegszeit wurde das Fort zum Bindeglied zwischen Völkern.
DetailsMaginot-Linie “le Four-à-Chaux” in Lembach
Maginot-Linie
Die Kasematten der Maginot-Linie sind Teil der Landschaft des nördlichen Elsass. Die Befestigungsanlage Four-à-Chaux in Lembach wurde 1930-1935 zur Verteidigung der deutsch-französischen Grenze im 2. Weltkrieg aus Beton und Stahl errichtet. Sie war eine der Hauptstandorte der Verteidigungslinie und wurde mit einem im Elsass einzigartigen elektrischen Schrägaufzug ausgestattet. Sie zeigt noch viele historische Geräte. Mit ehrenamtlichen Guides entdecken Besucher in bis zu 30 m Tiefe die Kasematte, in der 580 Mann Besatzung lebten, die Küche, die Schlafsäle, das Krankenhaus, die Offiziersunterkünfte und den zentralen Kommandoposten.
DetailsLauter-Linie oder Weißenburger-Linie
Linien und Schanzen
Um sein Hoheitsgebiet zu verteidigen, ließ Ludwig XIV. im Jahr 1706 die Lauter-Linie anlegen. Es handelte sich um einen mehrere Meter hohen Erdwall, ergänzt durch einen Graben, fünfzig Vorwerke und Dämme zur Überflutung des Bienwalds. Diese Verteidigungslinie verlief etwa zwanzig Kilometer entlang der Lauter zwischen Wissembourg und Lauterbourg. Sie wurde noch während der Revolutionskriege genutzt. Es gibt einen beschilderten Wanderweg entlang der Lauter-Linie, bei dem noch einige Zeugnisse dieser Zeit entdeckt werden können.
DetailsLigne Maginot - Casemate “Esch”
Maginot-Linie
Die Kasematte Esch befindet sich nahe Hatten, rund 13 km südöstlich des Fort Schoenenbourg. Sie bot Platz für 24 Mann Besatzung und war zur Nahfeld-Verteidigung ausgestattet. In den Sommermonaten können die Außenanlagen besichtigt werden, die einen Einblick in die Verteidigungsstrategie der Maginot-Linie geben. Ein Museum informiert über die damaligen Technologien und die Schlachten von 1940 zwischen Deutschen und Franzosen sowie 1944/45 zwischen Amerikanern und Deutschen. Der Verein AALMA bietet regelmäßige Führungen durch Fort Schoenenbourg und die Kasematte Esch.
DetailsDie Festungen in der Pfalz
Festung Germersheim
Deutscher Bund
Die imposante Festungsstadt Germersheim wurde von 1834 bis 1861 im Auftrag des bayerischen Königs Ludwig I. als "Bollwerk gegen Frankreich" erbaut. Die größte bayerische Festung außerhalb Bayerns erstrahlt aber auch heute noch in vollem Glanz. Entdecken Sie mit FORTE CULTURA® das vielfältige und spannende touristische Angebot in der Festungsstadt Germersheim mit szenischen Stadtführungen, Kutschfahrten, Festungsweinproben, Rad-und Segwaytouren und vielem mehr...
DetailsFestung Landau
Vauban'sches Erbe
Vauban empfahl Landau als mögliches Einfallstor ins Elsass zu befestigen. Dies geschah 1688-1691 mit enormem Aufwand. Es entstand ein 7 km langer Kanal zum Transport der Baumaterialien südlich der Queich von Albersweiler bis Landau. Die Militärverwaltung „korrigierte“ 1689 durch einen nächtlichen Brand das Stadtbild im westlichen, mit zahlreichen Fachwerkhäusern bebauten Teil der Stadt. Die neue Festung mit 2278 m langem Hauptwall war militärisch hochmodern, wurde aber bei Belagerungen immer wieder eingenommen. Im 18. und 19. Jh. wurde die Festung durch neue Werke und Kasernen baulich verbessert.
DetailsSchloss- und Festungsruine Hardenburg
Vauban'sches Erbe
In Bad Dürkheim, über dem Tal der Isenach, befindet sich die Hardenburg, eine der einst mächtigsten Burgen der Pfalz. Die Anlage gilt als Musterbeispiel eines befestigten Schlosses, einer Mischung aus Festung und Schloss. Im 16. Jh. wurde sie zur wehrhaften Renaissance-Residenz ausgebaut. Mächtige Mauern und Bollwerke, Geschütztürme, Wehrgänge und Katakomben zeugen noch heute vom festungsähnlichen Charakter. Eine Dauerausstellung informiert über Geschichte und Herrscher der Hardenburg und eine spannende Multimedia-Führung macht die Blütezeit von Schloss Hardenburg erlebbar.
DetailsQueichlinie
Linien und Schanzen
Die Queichlinien wurden als Feldbefestigungen im Österreichischen Erbfolgekrieg ab 1743 von Annweiler über Landau bis zum Rhein erbaut. Für großflächige Überschwemmungen wurden ca. 30 Dämme mit vorgelagerten Schanzen errichtet. Mit Beginn der Revolutionskriege 1792 wurden die Umwallungen von Offenbach, Ottersheim und Bellheim mit Schanzen verstärkt und in Hördt eine Redoute erbaut, deren Graben noch heute die Umrisse der Anlage zeigt. Als das linke Rheinufer Teil Frankreichs geworden war, verloren die Queichlinien ihre militärische Bedeutung.
DetailsNATO-Bunker St. Martin
Kalter Krieg
Die Fernmeldeanlagen des "Kalten Krieges" dienten dem Betrieb eines sicheren, unabhängigen, militärischen Kommunikationsnetzes. 27 GSVBw-Knotenpunkte (GSVBw: Grundnetzschalt- und Vermittlungsstelle der Bundeswehr) waren über das gesamte Bundesgebiet verteilt. Eine Sonderbauform war der Knotenpunkt in St. Martin, da dieser Fernmeldebetriebsraum in einem unterirdischen Stollensystem verbaut wurde. Die Anlage umfasst 3000 m² und ist in Längsstollen (120 m) und Querstollen (72 m) mit 6 m Höhe angeordnet. Eine Besonderheit ist der Wasserstollen, der eine unabhängige Versorgung von Personal und Technik sicherstellen sollte.
DetailsWestwall-Wanderwege
Westbefestigungen
620 Kilometer Westwall-Festungslinie erstreckten sich ab 1936 an der deutschen Westgrenze zwischen Wesel und Basel. Tausende Bunker, Gräben und Minenfelder sollten dem Feind das Eindringen ins Reich unmöglich machen. Aus Feinden sind heute Nachbarn geworden und die Natur hat ihr Terrain zurückerobert. Erfahren Sie, was der Bau und der Niedergang des Westwalls für die Menschen der Region und für die Natur mit ihrer Pflanzen- und Tierwelt bedeutete. Der WestWallWeg führt Sie entlang des Westwalls mitten durch malerische Natur. WestWallWeg Bad Bergzaberner Land - folgen Sie dem „Otterbachabschnitt“, einem der am stärksten befestigten Abschnitte des Westwalls.
DetailsMuseen
Wehrgeschichtliches Museum Rastatt
Museen
Die Grenzlage zu Frankreich stellte Rastatt häufig in den Brennpunkt europäisch-deutscher Politik und kriegerischer Konflikte. Das 1934 gegründete Museum ist seit 1956 im Rastatter Schloss beheimatet. Es gehört zu den bedeutenden militärhistorischen Museen im deutschen Sprachraum. Im Mittelpunkt steht das Verhältnis von Staat, Gesellschaft und Militär im Zeitraum des ausgehenden Mittelalters bis Ende des 1. Weltkriegs. Bestaunen Sie ein Großdiorama zur "Schlacht von Slankamen" (1691) mit 5000 Zinnfiguren, ein Reliefmodell der Bundesfestung Rastatt (1860) und Artilleriemodelle von 1820-1860.
DetailsWestwallmuseum Bad Bergzabern
Westbefestigungen
620 Kilometer Westwall-Festungslinie erstreckten sich ab 1936 an der deutschen Westgrenze zwischen Wesel und Basel. Tausende Bunker, Gräben und Minenfelder sollten dem Feind das Eindringen ins Reich unmöglich machen. Die letzten 3 erhaltenen Bunker des Westwalls in der Südpfalz sind inzwischen Denkmale der NS-Zeit. Die Ausstellung informiert über den Zusammenhang zwischen dem Bau des Westwalls, der Enteignung und teilweisen Zwangsvertreibung der Bewohner des Grenzstreifens, der Militarisierung breiter Bevölkerungsschichten bis hin zur Errichtung des Sonderlagers für nicht "Kooperative Arbeiter".
Details2MCLADN Museum Walbourg 1870-1945
Museen
Das Musée Mémorial des Combats et de la Libération en Alsace du Nord (Musée 2 MCLADN) ist eine ehemalige Klosteranlage, die auch als Grabstätte der Eltern des Kaisers Barbarossa bekannt ist. Das Museum widmet sich der Geschichte des Nordelsass von 1870 bis 1945. Auf über 460 m² Ausstellungsfläche wird mit 3.500 Gegenständen diese wechselvolle Zeit dargestellt. Die Dioramen sprechen für sich. Dargestellt werden u.a. eine Schulklasse im zu "re-germanisierenden" Elsass ab 1940 sowie die Musterung eines jungen "Malgré-Nous" (Zwangsrekrutierten). Gerüche und Geräusche ergänzen die Dioramen und sprechen alle Sinne an.
DetailsMusée de la Bataille du 6 Août 1870
Museen
Am Morgen des 6. August 1870 begann die Schlacht bei Woerth, Gunstett und Morsbronn. Die Streitkräfte sind ungleich: 126.000 Mann und 300 Artilleriegeschütze auf deutscher Seite gegen 46.000 Mann und 120 Kanonen der schlecht vorbereiteten Franzosen. Trotz heldenhafter Verteidigung unterlagen die Franzosen. Am Ende liegen 20.000 tote oder verwundete Soldaten auf dem Schlachtfeld. Beim Rückzug der Truppen sendet Mac Mahon Napoleon III. ein Telegramm, kündigt die Niederlage an und tauft die "Schlacht von Reichshoffen". Das Museum im Renaissance-Schloss von Woerth informiert über diesen schmerzhaften Teil der Geschichte.
DetailsMuseumsbunker Emilie - Neuried Altenheim
Westbefestigungen
Der Museumsbunker Emilie ist einer der wenigen erhaltenen Bauten des Westwalls. Dieser erstreckte sich von Kleve bis nach Basel und umfasste ca. 18.000 Bunkeranlagen. Namensgeberin des Bunkers war Emilie H., die schon während der Kriegszeit im Tarngebäude über dem Bunker wohnte und noch bis in die frühen 80er Jahre bis zu ihrem Tod dort lebte. Seit 2009 beherbergt der Regelbau 11 ein Museum, welches zunächst aus privaten Mitteln finanziert wurde. Im Jahr 2017 wurde der Verein "Museumsbunker Emilie e.V." gegründet, der sich um den Erhalt des Bunkers kümmert. "Emilie" ist auf Anfrage zu besichtigen.
DetailsMusée de l’Abri à Hatten
Museen
Der Großunterstand „ABRI“ von Hatten liegt ca. 50 km von Straßburg und 40 km von Karlsruhe entfernt. Im Gebiet um Hatten entstanden 19 Festungswerke der Maginot Linie. Mit einer Kapazität für 220 Mann Besatzung war „ABRI“ das größte. Der Bunker wurde ab 1930 erbaut und diente zur Versorgung eine Kompanie im Kriegsfall. Er wurde von den französischen Truppen von 1936 bis 1940 besetzt. Das Museum ist dem Gedenken an die Opfer von 1939-1945 gewidmet. Insgesamt 28 Räume inklusive Schlafräume, Küche, Brunnen, Krankenstation, Maschinenraum, Entlüftungsanlangen und Nahverteidigungs-Vorrichtungen wurden restauriert und können heute besichtigt werden.
DetailsBunkermuseum in Dettenheim-Rußheim
Westbefestigungen
Der Bunker gehört zur seltenen Gattung von Sanitätsunterständen: hier sollten im Ernstfall verletzte Soldaten versorgt werden bis sie in die Lazarette abtransportiert werden konnten. Es handelt sich um einen Regelbau 32, der der einzige erhaltene in Baden-Württemberg ist. Mit einer Decken- und Wandstärke von 2 m und den typischen gerundeten Deckenkanten gehört er zu den im Winter 1938/39 erbauten Bunkern der Oberrheinstellung, errichtet durch den Reichsarbeitsdienst. Später wurde er als Luftschutzbunker für die Zivilbevölkerung genutzt. Der Bunker zeigt eine Ausstellung mit zivilen und militärischen Gegenständen aus der Zeit 1933 bis 1945.
DetailsVerein TERRITOIRE 1870
Museen & historische Inszenierungen
Der Verein TERRITOIRE 1870 fördert und koordiniert Veranstaltungen zum Gedenken an die Ereignisse von 1870 im nördlichen Elsass und im Pays de Bitche. Der Schauplatz der tragischen Ereignisse waren die neun Orte Bitche, Froeschwiller, Gundershoffen, Morsbronn-les-Bains, Niederbronn-les-Bains, Reichshoffen, Soultz-sous-Forêts, Wissembourg und Wœrth. Der Verein möchte eine Veranstaltungsreihe durchführen, um an den 150. Jahrestag der Ereignisse von 1870 zu erinnern. Ab Juli 2021 sind mehr als 50 Veranstaltungen geplant, darunter Ausstellungen, Konzerte, Konferenzen oder Gedenkfeiern.
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